What a brilliant feeling

Es war wieder angerichtet, für einen Sonntag im Oktober, am Vortag des Republikgeburtstag, Pokal Achtelfinale Eintracht gegen Neuhaus, Spitzenreiter der Kreisliga empfängt den Primus der Kreisoberliga, Unterland gegen Föritzgrund, 288 m tief gegen 350 hoch, es lag ein zarter Hauch von Fußball Gewürz in der Luft. Auf das saftige Grün liefen dann 22 Mann, angeführt vom Schiri Winni Nägele, der immer 20 gelbe und rote Karten im Gepäck hat. Ein weiblicher Fan meinte laut: Mein Mann hat auch einen Zopf – und ich steh drauf! Nun gut…Die Teams liefen ein und beim Nachzählen wussten dann alle, dass bei jeder Mannschaft zwei drei fehlten. Während die Münze in den blauen Vorabendhimmel flog, sprachen sich kurz die Linienrichter ab.

„Who’s your best friend?“

„Siegfried.“

„Say it in english please!”

“Winfired.”

Das wäre also auch geklärt. Dann fingen noch kurz ein paar weibliche Teenies in Richtung Schiri an zu kreischen – Winni., ich will eine gelbe Karte von Dir! Es kam zu vorläufigen Festnahmen.

Pünktlich 15 Uhr gings los – unclear why. Der Livestream wurde gestartet.

Beide gingen von Beginn an ein höllisches Tempo und man merkte sofort, hier wird auf Sieg gespielt. Nach fünf Minuten sorgte eine Ecke von Neuhaus für kurze Verwirrung, aber Digritz machte letztendlich den Ball im Nachfassen fest. Danach rollte der Eintracht Express auf dem Angriffsgleis und die Gäste hatten alle Hände und Füße voll zu tun, um den Einschlag zu verhindern. Ph. Schmidt wurde im Strafraum zu Boden gerissen, das Geschoss danach wurde mit Neuhäuser Hand entschärft, Hopf setzte sich links klasse durch und seine straffe Eingabe verfehlte Deckert denkbar knapp. Und hat die Eintracht erstmal ihren Lauf, hält sie weder Ochs noch Esel auf – in diesem Fall Neuhaus. Kurzes Luft holen…apropos Luft holen…Ein Fan schnuppert an seinem Nachbar Fan: „Neues Parfüm?“ der andere: „Starke Blähungen.“ Zack, war Ruhe.

Danach spielte Ph. Schmidt im Mittelfeld den Taxifahrer und ließ zwei aussteigen, lief frei auf den Gäste Keeper zu und legt caritativ auf dem mitgelaufenen Hopf und dieser machte kurzen Prozess. Der Underdog führt durch diesen herrlichen Angriff 1:0 und sehr viele Gästefans hatten eine Kiefernklemme (die Mundöffnung auf Grund eines tonischen Krampfes).

Die Stimmung auf den Rängen war bombastisch, an der elektronischen Bandenwerbung lief die Anzeige vom hiesigen Baumarkt für den Dachziegelmontagekleber und der Stadionsprecher informierte euphorisch, dass der Wendler das zweite Mal Vater geworden ist.  

Da gab es einen Elfmeterpfiff, bei welchen selbst die Spieler nicht so richtig wussten, was Phase war. Der Strafstoß sollte Neuhaus zugesprochen werden, aber nach einem kurzen Konfliktdialog mit dem Linienrichter nahm Nägele die Entscheidung zurück. Der Gäste Trainer kurz vorm Kollaps, hyperventilierte vor der Bank und bekam folgerichtig den gelben Karton. Der Schiri wirkte dann noch isotonisch mit Worten auf ihn ein: Was ich nicht sehe, ist auch nicht da! Wummms!

Kurz drauf setzte Kuot zu einem Fallrückzieher an und zwang den Eintracht Keeper (der ein großer Fan von Elsterglanz ist) zu einer Glanztat. Kurz vor der Halbzeit kam es dann zu einer erneuten Lehrvorführung (schneller Angriff über drei Stationen) der Heldburger und die letzte Haltestelle M. Kick versenkte die Kugel zum 2:0. Dafür gab es nach dem Spiel die goldene Fußspitze und ein rohes Ei, zum Gleichtrinken. Minuten danach war dann Pause und es war wieder Zeit für ein paar Infos. In Heldburg geht nämlich keiner dumm nach Hause. In der Gästekabine ging es heiß her und man hörte den Trainer brüllen:“ Wenn Ihr das Ding nicht dreht, verleihe ich willkürlich fünf Spieler nach Köppelsdorf!“ Das müsste eigentlich ziehen.

Danach ging es weiter und der Schiri hat vorsichtshalber noch einmal nachgezählt, damit ihn keiner verklagt…er kommt immer wieder auf 2 zu 0.

Gleich nach der Halbzeit hatte Hopf eine Großchance vom Großglockner und dann gab es erstmal 15 Minuten gegenseitiges Abklopfen. Nach einem Abwehrfehler in der Heldburger Hintermannschaft kam zu einer Schusschance der Gäste, welche über das Tor rauschte. Die Polizei fuhr sofort in Richtung Balleinschlag und forderte die Bürger im Neubaugebiet „Gauerstal“ auf, in den nächsten 10 Minuten besser nicht auf den Balkon zugehen. Nach der erneuten Chance für Deckert begann dann das lustige Kartenspiel. Von Gelb bis Gelb-Rot wurde alles verteilt und auch „Bildungsfremde“ wussten spätestens jetzt: Es ist Herbst.

Es wurde noch einmal wild hin und her und zurück gewechselt und die Gäste hatten endlich begriffen: Hier ist heute nichts zu holen.

Dann war Schluss, der Schiedsrichter ging in den Zeugenschutz und unter den Fans hielt sich das heimliche Gerücht: Wer nicht krank ist, der hat heimlich geheizt.

Es war eine Top Mannschaftsleistung (die beste in dieser Hinrunde) der Eintracht, in welcher keine abfiel. Und nebenbei hatte Heldburg heute einen besseren Rechtsverteidiger als Barbara Salesch.  Zur Belohnung schickte Trainer Weigand seine Jungs mit dem Kanu auf dem Kreck – Kanal bis zur Mühle Gunzenheimer runter.

Im Sportheim fiel dem Trinkältesten ein, dass heute der internationale Tag des Übersetzens ist. Mit mittelschwerer Zunge fragte sein gegenüber: „Oh, mit der Fähre?“ „Nein, in eine andere Sprache!“, lallte der andere. Der dritte schief Sitzende beendete das Ganze:“ Orrr, with a ferry?“ Danach wurde mit einem galligen Prost angestoßen.

Der Sportheimwirt erzählte allen werdenden Muttis, welche ihr Flaschenpfand wollten, dass er 3D Brillen im Angebot hätte. Wenn nämlich bald Termin ist für den 3D Ultraschall ist, sollte man eine 3D Brille aufsetzen, damit man besser sieht. Schließlich bezahlen die Muttis 100 Euro dafür, da sollten sie schon was zu sehen bekommen. Alta!

Dieses Spiel war und ist für einen Eintracht Anhänger ein wunderbar warmes Gefühl, von welchem wir hoffen, dass dieses noch sehr lange anhält. Wer heute hier war, kann später sagen, ich war dabei!