Das Vorher und das Nachher
Heute ist wieder so ein Tag, an dem es keinen Spaß macht einen Spielbericht zu schreiben. Der Schrei nach Pressefreiheit und der Zwang der diplomatischen Wortwahl, verbunden mit einer doch sachlichen Analyse einschließlich einem Hauch von Witz und Wirrwarr ist eine Kunst, welche keiner am frühen Montagvormittag beherrscht (Schon gar nicht nach diesem Heubischen Wind). Auch wenn es nur a matter of feeling ist, soll doch am Ende jeder etwas davon haben.
Okay, mein Name ist Friedrich Merz und ich bin hier, um mit Ihnen über das Freihandelsabkommen der Chinesen zu reden. Ist natürlich Quatsch. Mein Name ist Lorenz Caffier und ich bin hier, um ganz privat eine Schusswaffe zu veräußern. Kaum Gebrauchsspuren. Nur Dreck. Ist natürlich Quatsch.
Herzlich willkommen, zu dem Kreisliga Hit Heubisch gegen Heldburg, ein Fußball Leckerbissen, der darauf wartet, angebissen zu werden. Willkommen zur Thüringer Champions Leak.
Der Hashtag „HEUHEL) ist zufällig auch das Geräusch, das man macht, wenn man intubiert wird. Hilfe gibt es bei Zwinker.zwinker@Gesundheitsamt.de.
Das Wetter war wie ein abgesagter Boxkampf und der Wind pfiff „Of Change“. Im warmen Sportheim gabs den Gessner Tanz im Glas und lecker Hering auf Semmel of Lenk.
Nach der Schmach in Schalkau und der Hiebe im Pokal kam den Randföritzern die Eintracht aus Heldburg genau recht, um zu zeigen, dass der aktuelle Tabellenplatz Schall und Rauch ist. Die Gäste hatten von der Sache her alles an Bord aber auch die Gastgeber agierten in der Personalplanung sehr geschickt und klug und verstärkten sich aus dem gelben Pool der Spielgemeinschaft mit den Spielern, die erstens durften und zweitens diejenigen, welche die Stärken der Heldburger auf ein Minimum reduzieren können.
Schiri Nägele hob die Pistole und gab den Startschuss und ab gehta Peta. Den doch einigen und zahlreichen Fans wurde von der ersten Sekunde ein Feuerwerk geboten. Hohes Tempo, rassige Zweikämpfe, eine nicht zu erwartende kompakte Robustheit der Gastgeber und ein explosives Dagegenhalten der Gäste. Das Geschehen tanzte rauf und runter, hatte aber auf Grund (siehe oben) und der teilweisen körperlichen und spielerischen Hektik seine Lücken in der Unterhaltung. Was aber sofort auffiel, war die personelle Zuordnung in der Heubischer Defensive, mit viel und gutem Sonneberger Herzblut und jugendlicher Frische und routinierter Kampferfahrung. So wurde von Minute zu Minute deutlicher, dass dem Heldburger Sturmduo wenig Gelegenheit geboten wurde, torgefährlich zu werden. In der Partie lebte eine gewisse Hektik, was nachfolgend auch einige kleine Fehler auf beiden Seiten nach sich zog. Heldburg stand kurz vor der Führung, St. Schmitt verzog knapp und Ph. Schmidt nahm einen langen Ball direkt und lenkte aber die Kugel knapp über den Balken. Dann landeten noch ein zwei Gäste Freistöße in der Mauer, was den einheimischen Ostalgikern warm ums Herz werden ließ. Dem gegenüber standen ein paar unübersichtliche Verwirrungen im Gästestrafraum, ansonsten tobte der Mob zwischen den Strafräumen.
Zehn Minuten vor dem Pausenpfiff ein Fehlpass am Heubischer Sechzehner und der Gastgeber blitzschnell in der Umkehr, nutzte das Wegrutschen eines Heldburger Verteidigers und Kirchner (war schon beizeiten so nah dran an dem gelb – roten Karton, wie der Hering auf der Semmel im Sportheim) stand in der Mitte, machte noch ein Bäuerchen und legte bequem die Kugel ins Netz. Ein Treffer, ungefähr so verdient und logisch wie ein Lottogewinn für einen, der gar nicht gespielt hat. Bis zur Pause gab es noch überstürzte Versuche der Gäste den Ausgleich zu machen und ein paar Heubischer Offensiv Nadelstiche ins Fangnetz. In der Pause kollektives Fanaufwärmen im Sportheim und auf dem hauseigenen Flach – TV lief der Dreiteiler „Die schönsten Eisenbahnstrecken Thüringens“.
Pfiff und das Geschehen ähnelte den ersten 45 Minuten. Heubisch kompakt defensiv stark, sicher am Ball, Heldburg einsatzstark, viel Laufarbeit mit einer gewissen Ratlosigkeit, die Lücke zu finden. So hatte niemand die Absicht ein Tor zu erzielen und dann war es ein unkontrolliertes Gäste Bein im eigenen Strafraum, auf das der Schiri schon lange scharf war. Kirchner erneut, Digritz hält das Ding, Kirchner erneut, 2:0. Pech und schade. Jetzt war das Ding rum. Leichte Auflösungserscheinungen mit einer Portion Konfusität im Bauch brachten die Gastgeber noch zweimal vor das Tor von Digritz und der DJ MC Hammer an der elektronischen Anzeige massierte sich die Wadenmuskulatur und drückte noch zweimal bei „HEIM“. Ende.
Ein deftiges Ding für die Heldburger gegen eine punktuell exzellent eingestellte starke Heubischer Mannschaft, welche unter und über dem Strich mehr Klasse hatte als der letzte Pokalgegner der Heldburger, Neuhaus Schierschnitz. Aber egal. Es gibt Einiges, was bestimmt beim Namen genannt und aufgearbeitet werden sollte, welches auch in den nächsten Tagen produktiv geschehen wird.
Und hinter dem Doppelpunkt: Neuhaus II reist am Wochenende an und das ist nicht nur die ZWEITE…