Der alte Mann und das Tor
Die Eintracht aus Heldburg empfing die Randsonneberger aus Heubisch an einem sonnigen Sonntag und auch der KFA hatte ein Einsehen, denn er zog kurzfristig die angesetzten zwei Linienrichter ab und so musste Schiri Hummel allein in diesem „Spitzenspiel“ zurechtkommen.
Vornweg, die beiden Mannschaften machten es ihm relativ leicht und es verliefen die 90 Minuten in einer friedlichen Atmosphäre, welches aber noch andere Gründe hatte.
Der echte Fan freute sich schon seit Tagen auf diesen Kracher und dann saß er da auf seiner Bank, der Blutdruck höher als bei einer Giraffe die Hände schwitziger als bei dem armen Teufel, mit dem bei der Tanzstunde keiner tanzen wollte.
Heubisch, wird als Geheimtipp für den Aufstieg gehandelt, kam mit voller Kapelle nach Heldburg und da wusste man im Heldburger Lager schon, was heute auf die Eintracht drauf zu rollt. Nach den Bestzungen beider Teams konnte man dieses Match auch als ein jüngeres Altherrenspiel bezeichnen, denn es standen zu Beginn des Spiels in Summe 14 Spieler jenseits der 30 auf dem Platz.
Es ging aber gleich schnell und lebendig zur Sache und beiden Mannschaften merkte man den gegenseitigen Respekt voreinander an. Heldburg hatte etwas mehr vom Spiel und schon in der 5. Minute erzielte Ph. Schmidt aus 20 Metern die Führung für Heldburg. Sehr gekonnt schob er sich von hinten in den freien Raum, um sich dann unbedrängt die Kugel zurecht zu legen. Heldburg blieb entschlossen, leistete sich aber im Verlauf der Zeit zu viele
Fehler und Ungenauigkeiten, was die Heubischer zu mehr Ballbesitz nutzten. Von Minute zu Minute nahm auch die Torgefährlichkeit der Gäste zu, ohne die ganz großen „Hundertprozentigen“ zu haben. Diese brauchten sie auch nicht, denn nach 20 Minuten erzielten sie den Ausgleich, als eine verunglückte Flanke am langen Pfosten runter fiel und Zuleger unbedrängt reinschieben konnte. Heldburg hatte kein Glück bei einer Chance von Klinnert und einigen Distanzschüssen und so kam die Zeit des „ Alten Mannes“. Frank Ditscheid, den Heldburgern bestens bekannt aus den vielen früheren Begegnungen, netzte zur Führung für Heubisch ein. Irgendwie war dieser Pausenstand abzusehen und dazu musste man nicht den Kaffeesatz lesen. Nach der Pause sah man den Gästen an, dass sie Spaß an diesem Spiel haben. Was will man auch mehr, guter Platz, Sonne, ein caritativen Gegner und im Endeffekt viele Tore. In der Viertelstunde nach der Pause erschossen der besagte Ditscheid und der ehemalige Bayern Landesliga Spieler Mann die Heldburger. Spielstand 4 zu 1 für die Gäste und keiner im weiten Rund glaubte so richtig an eine Wende in diesem Spiel. Hummel köpfte nochmal an die Latte, ansonsten vermischten sich jetzt bei der Eintracht die Resignation mit der Ratlosigkeit. So war es dann Ditscheid, welcher unnachahmlich zwei Heldburger stehen ließ und von 14 Metern die Kugel regelrecht ins Netz krachte. Ein, auch in der Höhe, verdienter Sieg der Gäste aus Heubisch, deren effiziente und schnörkellose Spielart der Eintracht viele Fragezeichen auf die Stirn malte.
PS: Chemie II zog sich achtbar beim Spitzenreiter Marisfeld aus der Affäre. Endstand nach schneller 2 zu 0 Führung war dann 4 zu 2 für den Gastgeber.
PS: Chemie II empfängt jetzt am Samstag um 16 Uhr das Team aus Gompertshausen. Die Eintracht muss nach Schalkau reisen.