Chancenwucher

Der letzte Test, dann beginnen die Prüfungsvorbereitungen. Der Schirmherr der Prüfungen, Herr Gregor, wird per Hauspost einen Stick in den jeden Briefkasten werfen lassen. Inhalt im und auf dem Stick der heroische Schlachtruf: „Lasst die Prüfungen oder Spiele beginnen!“

In den Eintracht Grund reiste am Sonntagnachmittag die Kreisoberliga Vertretung aus Sachsenbrunn. Vor dem Spiel machten die Spieler und Betreuer von beiden Teams einen Stuhlkreis und teilten sich gegenseitig mit, wer bei wem und warum fehlt. So sparte man sich die Erwärmung und Schiri Frank, ein Pfeifer vor dem Herrn, beendete diese Zusammenrottung mit einem Hauch von Yoga und Reiki und pfiff den Anstoß. Der klappte überraschenderweise ganz gut. In den ersten 10 Minuten sahen, die doch zahlarmen (oder zahlreichen) Fans einen Sommerkick vom Feinsten. Selbst das Wetter war für Eintracht und Falke kein Katalysator für Risikobereitschaft und fußballerischer Finesse. Dann erkannte man endlich, dass der junge Schreiber auf der rechten Seite den Platz seines Lebens hatte und schob die Kugel in seinen Lauf. Der hatte dann nichts weiter zu tun, als den Ball in Richtung Fünfer zu streicheln und Hummel ließ sich nicht lang bitten. Heldburg führte und die Gäste glichen aus. Grüne Welle im Heldburger Mittefeld und auch im Abwehrbereich schalteten die Ampeln nicht um. Getreu dem Lied von den Puhdys: Türen öffnen sich zur Stadt. Keine Mühe für den Falke Schumann. Und dem nicht genug, im Heldburger Strafraum herrschte eine kurzzeitige Sauerstoffarmut und die Gäste führten durch Luther. Heldburg hatte in der Folgezeit einige gute Möglichkeiten, aber man wollte heute nicht. Es kam dann zu der genialen Kopie des ersten Heldburger Treffers und Hummel machte den Ausgleich. Mit diesen vier verteilten Glocken ging es in die Pause. Beide Trainer ließen ihre Wechselspieler Elfmeterpunkte ausschneiden und am Rand träumt ein Fan von einer Busfahrt in Richtung Colberger Teich. Konstante 80 km/h durchs Pfaffenholz, der Nieselregen zieht Schlieren auf den Fensterscheiben, die Laterne am Ortsausgang kämpft tapfer gegen die einsetzende Dunkelheit. Hinter der Kläranlage ein paar versprengte Wiederkäuer .Lächelnd spricht er vor sich hin: “Gut geht’s mir. Und Kuh?“ Er kann das Meer riechen…

Anpfiff zur ZWEITEN. Und die Eintracht macht ernst. Mit dem Geist von Malente fallen sie in den Horst der Falken ein und im Gäste Strafraum laute Schreie der Angst, wie im Kinderheim kurz vor der Impfung: Neinneinneinneinnein….!!

Doch Hummel kannte die Gnade nicht und schoss zur Führung ins Schwarze. Ging ja gut wieder los. Und dann blieben die klarsten Chancen liegen…welche für die Eintracht in zwei Spielen für den Sieg gereicht hätten. Wie es im richtigen Leben so ist, die Gäste bekamen mit steigender Flut Oberwasser und machten den Ausgleich. Beide Mannschaften wechselten wild durch, und teileweise durcheinander und die Spielzeit lief ab. Wer Quantenphysik studiert hat, wusste was kam…die Gäste nutzen dann einen immer wieder aus dem Heldburger Strafraum rollenden Ball und machten mit einer Hybrid – Version ihren vierten Treffer. Danach Abpfiff. Der Eintracht Trainer war sauer und schrie zu den Spielern: „Ihr könnt Euch heute Abend im Autokino anschnallen!!!“

Okay – das war der letzte Test – nächsten Sonntag ist Punktspielauftakt. Und nicht „Irgendeiner“ – sondern ein ganz „Normaler“. Bis dahin gibt es einige Dinge zu besprechen, an einzelnen Fitness Werten zu arbeiten – Urlaubsdefizite aufzuholen und – und vielleicht Samstagnacht nur 11 statt 12 Bier.

Freuen wir uns auf den Sonntag, an welchem wir 180 Minuten hochklassigen Fußball mit viel Brisanz und farblichen Effekten sehen werden.

 

13.00 Uhr Chemie Heldburg – Marisfeld

15.00 Uhr Eintracht Heldburg – Gellershausen

 

Bis dahin beschleunigen wir mit Teilchenphysik eine Nuss Ecke und geben uns mit der Erkenntnis zufrieden:

Wenn Ägypten nicht mehr wär, liegt Kenia gleich am Mittelmeer!