und wieder ist ein Wochenende rum
Das Einheitswochenende hielt für die Eintracht Männer zwei sportliche Aufgaben bereit. Einmal am Samstag der Punktspiel – Nachholer zu Hause gegen Schleusingen und am Montag das auswärtige Pokalmatch gegen Marisfeld. Für die Männer von Trainer Weigand war das Spiel gegen Schleusingen schon so eine Art „unbedingt Spiel“ und so ging man die Sache auch an. Doch die Schleusinger Gäste sind keine unbedingten fußballerischen Aushilfen und zeigten in den ersten zwanzig Minuten gleich, wo der Barthel seinen Most holt. Besonders Zetzmann bereitete den Heldburgern intensive Kopfschmerzen und er war es dann auch, der die Gäste in Führung brachte. Schleusingen blieb dran, aber Heldburg begann sich zu wehren. Ph. Schmidt hatte die große Chance zum Ausgleich, scheiterte aber am Gästetorwart. Kurz darauf erhöhten die Gäste auf 0 zu 2 und die Heldburger Fans bekamen den „ängstlichen“ Blutdruck. Aber die Eintrachtler sind Kämpfer und kamen mit viel Laufarbeit und Einsatz wieder in die Partie. Auf Augenhöhe mit den Gästen belohnte sich Heldburg mit dem Anschlusstreffer durch Clauß. Nach der Pause das gleiche Bild, die Eintracht kämpfte, drängte und hatte viele gute spielerische Momente. Schleusingen verlegte sich auf das Verteidigen und die Konter. Der Gästetorwart war dann derjenige, welcher den Ausgleich verhinderte, den sich die Eintracht redlich verdient hatte. Den fragwürdigen Elfmeter für die Gäste zwei Minuten vor Schluss lassen wir einfach mal unkommentiert. Im Endeffekt eine gute Leistung der Heimmannschaft, die sich aber nicht punktuell belohnte.
Den schweren Samstag Ritt in den Beinen, zog der Eintracht Tross am Montag nach Marisfeld. Die Fachleute des runden Leders zogen wieder die berühmten Zitate aus dem Ärmel: In Marisfeld kannst Du Dich eigentlich nur blamieren, oder wir können uns nur selbst schlagen usw. und sofort. Pokalspiele gegen unterklassige Mannschaften und dazu noch auswärts war noch nie der Eintracht ihr Ding und sollte es auch werden. Die Mannschaft aus Marisfeld gab sich als hochmotivierter Gegner und man sah von Beginn an, dass solange die Kraft reicht, hie rum jeden Ball gekämpft, gehauen und gebissen wird. Es schwebte ein Hauch von Marisfelder Galligkeit über den Platz. Für den Zuschauer gibt es nichts Reizvolleres und Schöneres als am Tag der Einheit den Pokalklassiker Marisfeld gegen Heldburg reinzuziehen. Dementsprechend waren die Tribünen voll und die einheimischen Hooligans sorgten für qualifizierte Stimmung. Jetzt ging das Gerücht durch das Stadion, dass die Mannschaftsaufstellungen bei Fußball. de freigeschalten sind. Das Spiel begann und die Gäste aus der Unterlands Hauptstadt versuchten gleich die ganze Sache zu kontrollieren. Es gab die ersten richtig dicken Chancen und zwei Minuten nach einer Viertelstunde köpfte Wolfschmidt die Eintracht in Führung. Alles lief nach Plan und es blieben wieder Chancen liegen. Dazu kam eine Heldburger Schlafeinlage und Marisfeld schoss sein Tor. Grenzenloser Jubel schallte über die Weiden und den einheimischen Spielern weitete sich der Brustumfang. Sie merkten, hier geht was und marschierten in bester Leon – Goretzka – Manier über den Platz. Zehn Minuten später wieder eine Gäste Schlafeinlage und selbiger Marisfelder schoss zur 2 zu 1 Führung ein. Was ist den hier los … Volksfeststimmung, der Mob tobte, die Hools tauschten Körperflüssigkeiten aus, der Bratwurstbrater warf die Zange dreimal in die Luft und über die Lautsprecher lief „Layla“ auf Dauerschleife. Zu guter Letzt rief die Bierverkäuferin aus dem Sportheimfenster: Eines Tages wird esgeschehen, ja dann fahren wir nach Mailand, um die SG MO zu sehen!!!!
Die Eintracht krampfte sich in die Halbzeit und hoffte auf die zweiten 45. So richtig bewusst schien es aber keinem zu sein, das man zwei Tore und kein Gegentor braucht, um die Verlängerung zu verhindern. Die Heimmannschaft gab dann noch einen Spieler mit Gelb Rot ab, weil dieser sich zu sehr über das Kartenspiel des Schiris freute. 11 gegen 10, wer schon einmal Fußball gespielt hat, weiß, dass diese Situation meistens nicht die Angenehmste ist. So war es dann auch, die Gäste schafften noch den Ausgleich durch Clauß und taten alles für die Führung, aber immer mehr meldete sich der Körper. An dieser Stelle übrigens auch einmal ein hochverdientes Dankeschön an alle älteren Fußballer. So kam es dazu, was die Einen nicht wollten und die anderen davon träumten. VERLÄNGERUNG. Eigentlich war es kein Bierwetter, aber nun musste noch eins getrunken werden. So, Anstoß. bzw. ist ja Vergangenheitsform. Also Anstieß.
Die Verlängerung lief. Die Gäste zeigten jetzt, dass sie noch mehr Körner im Rohr hatten und beendeten das Drama mit vier Toren quick and dirty. Als Belohnung für die Stimmungsausdauer der Marisfelder Hools schenkte die Gäste noch einen Elfmeter her und so trug es sich zu, dass die Eintracht nach einem verlängerten 6 zu 3 Sieg in das Achtelfinale des Südthüringer Rhöntropfen – Pokals einzieht. Trotz allem muss man doch ehrlich sich eingestehen, dass das Leben mit Fußball einfach schöner ist. Und zum Abschluss noch der Ausruf eines Marisfelder Fan nach Abpfiff: Ehhh, das Heldburg gabs früher gar nicht!!!