Wohin wird die Reise gehen
Die Eintracht stand gestern vor dem 5. Saisonspiel und es folgen noch so viele. Der Gegner war Oberlind, eine kompakte Mannschaft mit einer sehr unbequemen Spielweise. Aber wer ist in der Kreisoberliga Südthüringen schon bequem. Die Mannschaft aus Haina stellte sich vor 10 Tage in Heldburg an einem Freitagabend vor und zeigte den „Eintrachtlern“, wo Bartel den Most holt. Schlug Heldburg den Sonntag davor Milz mit viel Kampf und Dampf, spielte man gegen Haina in einem anderen „Aggregatzustand“. Chefkoch Hensler würde sagen, das Spiel gegen Haina war wie schlechter Gulasch, der noch ne Stunde in den Ofen kommt: richtig zäh! Der Gulaschtopf wurde entsorgt und zwei Tage danach kochten die Heldburger in ihrem nächsten Heimspiel gegen Effelder ein Süppchen mit mehr Würze, jedenfalls in der zweiten Halbzeit. Die Eintracht hatte nach vier Spielen 6 Punkte im Beutel und hoffte nun am Sonntag auf weitere Drei. Aber das gleiche Vorhaben hatte auch Oberlind und so begann ein intensives Kampfspiel zwischen den Strafräumen. Wenig Torchancen, wenig spielerische Creme und da ging es auch schon in die Halbzeit. Keine Tore, keine Kekse. Alles im weiten Rund der Heldburger Anfield hoffte, dass sich das Spiel entwickelt, wie die Spritpreise: mit steiler Kurve nach oben. Aus der Kurve wurde nichts, jedenfalls für Heldburg. Oberlind merkte, dass im südlichen Zipfel Thüringens was zu holen gibt und intensivierte seine Bemühungen. Eintracht Keeper Hofmann rückte immer mehr in den Mittelpunkt. Beginnend mit einem Foul gegen einen allein gelassenen Oberlinder außerhalb des Strafraums ( der Schiri zückte sofort die Karte und alle dachten, sie wären farbenblind) bis hin zu genialen Glanztaten gegen immer stärker werdende Randsonneberger. Zwischendurch legte der Eintracht Hummel eine Flanke mit dem Kopf zurück auf den Oberlinder Elfmeterpunkt, aber das zwei malige Heldburger Nachstochern reichte nicht für einen Torerfolg. In der Schlussphase agierte die Eintracht dann wie ein armer Teufel, der unter hartnäckigen Verstopfungen leidet: da kam einfach nichts mehr hinten raus. Oberlind demolierte noch zweimal die Heldburger Latte und dann war Schluss. Großes Durchatmen im Heldburger Lager vermischte sich mit internen Meinungsverschiedenheiten der Gäste auf dem Rasen und am Ende ging es allen gut. Die ganz alten Fans waren sich einig, dass beide Teams nicht zum Favoritenkreis der Kreisoberliga gehören und ganz Fußballdeutschland bangt nach dem üblen Horrorfoul um Joshua Kimmich.