Da war doch noch was....

Dieser Spielbericht stammt aus dem November 2020 und wurde nach einem halben, fast halben Jahr,  zufällig zwischen fälligen Rechnungen und Mahnbescheiden wieder gefunden.  Für alle, die anno dazumal das Spiel verpasst haben, eine kurze Reminiszenz.

Niemand hat aber die Absicht, ein wenig Aufbruchstimmung zu erzeugen (W. Ulbricht 2021).

Es ging auf die Biene nach Neuhaus an der Schiernititz und die Eintracht war gewappnet. Man wollte die letzten drei Punkte 2020 und dementsprechend zog ein großer Tross in den Sonneberger Wald. Weil es auf die Biene ging, blieb Hummel zu Hause und Trainer Weigand suchte einen Mittelstürmer. Bei so vielen Nackenschlägen im Vorfeld, muss man ja eigentlich an einem sibirischen Ohrfeigenwettbewerb teilnehmen.

Der Hard - Platz empfing die Heldburger und man kam sich vor, wie im Elendstourismus durch einen City-of-God-Slum.

Überraschender Weise waren zum Einlaufen für jeden Spieler und Schiedsrichter ein Einlaufkind da. Aber wie unfassbar frustrierend muss es sein, als Einlaufkind einen Linienrichter abzukriegen. Außerdem ahnten die Spieler beider Mannschaften, dass im März nächsten Jahres der Bundes Jogi seinen Rücktritt bekannt gibt. Solidarisch steckten sich alle Spieler beim Einlaufen zum Mittelkreis den Finger in die Nase.

Fangen wir an mit einer alten Schulhofregel: Ein Dreier reicht!

Anpfiff. In diesen Zeiten besser als Anhusten. Aber die Witze über Corona werden wir uns heute Spahn.

Das Spiel begann und erinnerte an eine neue Staffel The Walking Dead. Dann die erste schöne Flanke von rechts und Eggi Schmidt steht in der Luft, als wolle er einen Satelliten reinschrauben. Das Seppherbergungsverbot hatte sich bis Neuhaus rumgesprochen, deshalb waren keine Schierschnitzer zu sehen. TV Oberfranken zeigt die singenden Heldburger Fans hinterm Zaun. Sehen nett aus, die drei. Heldburg stürmt und Neuhaus kontert mit dermaßen Tempo, es grenzte schon an Schleichwerbung.

Nach der Hälfte einer Stunde stand plötzlich der rechte Eintracht Außenläufer frei vor dem Bienetorwart und machte es wie mit Fieberthermometer: schiebt lässig ein. Die Eintracht führt und es kam noch besser. Fünf Minuten später Freistoß für Heldburg, 30 Meter zentral vor dem Meuseltor. Und „EGGI“ zieht kompromissloser ab als eine Kosmetikerin die Kaltwachsstreifen. Es sind ca. 30 Meter. Es war ein Strahl, ein Linearfunktion-Schuss. X = voll in den Winkel rein. 2 zu 0 für Heldburg. Danach wurde das Spiel wieder wie das Liebesleben vieler Deutscher, es wurde öde. Pause. Die Eintracht Spieler sind so heiß, Trainer Weigand bittet die Spieler erst mal in den Kühlraum. Wieder Anpfiff.

Die Neuhäuser machten jetzt den Günter Schabowski, sie wollten die Wende. Aber es wurde nur ein Klein – Klein. Erinnert dabei an Menschen vor der Supermarktkasse, die 3,75 unbedingt mit den Cent – Resten im Portemonnaie zahlen wollen. Und nach einer halben Ewigkeit: „Ah. Mit Karte, bitte“. Die Eintrachtler machten es dann besser. Der zwölfte Mann legte sich kurz vor Schluss die Kugel auf einen schnell gebauten Sandhaufen und schweißte an die Murmel, welche mit 29.302.286 Km/h in den Winkel flog. Was für eine Hütte. Es würde nicht wundern, wenn die Heldburger ihren Torschützen nachher im Pferdeanhänger mitnehmen….bei so einem Huf.

Die Neuhäuser bäumen sich noch mal, aber das bringt soviel, wie ne Anstellung in der Pflege. Nichts

Klarer Sieg – und der Abpfiff ist besser als Abhusten!

 

 

Unterwegs im Mannschaftsbus  träumen die Eintrachtler von der baldigen Impfung. Hashtag Vorbild!!!