Ob Achtel oder Viertel - Hauptsache Pokal
An Jesus seinem Brückentag (Ostersamstag) lag dicker Sahara Staub über der Heldburger Anfield und für alle war es schwer, sich durch den dichten gelben Nebel bis zum Brennpunkt des sportlichen Geschehens durchzukämpfen. Es stand das Pokal – Achtelfinale zwischen der Eintracht und der Mannschaft aus dem Westen Sonnebergs an. Im Punktspiel jagten die Heldburger die Spielzeugstädter mit 8 zu 1 über die Burg und alle fragten sich, wie beide Teams in einem Pokal Match auftreten würden. Und nicht zu vergessen: Heute geht es auch um sehr viel Geld…für den Einzug in die nächste Runde des so lukrativen „Pechschwarzbach – Pokals“. Bei den Gastgebern und auch beim Gast war so weit fast alles an Bord und langsam ging es los.
Zum Spiel. „Sie kommen heraus, sie kommen heraus.“ (Albert Camus, „Die Pest“). Die Eintracht wieder mit etlichen Heranwachenden in ihren Reihen, welche den Verantwortlichen, den Mitspielern und Fans immer mehr Spaß machen. Ein besonderer Dank schon an dieser Stelle an die stolzen Eltern, in jeglicher Hinsicht. Die Gäste sind gleich intensiv in der Partie und Heldburg versucht erstmal etwas Sand auf den Sonneberger Wüsten – West - Brand zu werfen. Nach einer Riesen - Doppel – Chance der Westler, großartig vereitelt von Hofmann, lief Ph. Schmidt mal einfach so allein, natürlich mit Ball, auf den Gästetorwart zu, würde aber Makrosekunden vor dem Abschluss noch von einem Verteidiger Bein gestört. Diese Defensivaktion der Gäste bewies eindrucksvoll, dass Sonneberg dieses Pokalspiel sehr bewusst und konzentriert anging. Besonders in den ersten zehn Minuten schlugen die Gäste die feinere Klinge und die Eintracht befand sich mehr in den Zweikämpfen als ihr lieb war. Dann beflog der junge Rohrmann die rechte Seite wie ein Wanderfalke und bastelte eine butterweiche Flanke ins Zentrum, genau auf den Kopf von Ph. Schmidt. Rumms…wo ist der Ball…der Sonneberger Torwart sucht ihn… und findet ihn natürlich im Winkel …Heldburg führt in der 11. Minute…geniale Angriffsaktion der Heldburger. Der Druck der Eintracht stieg wie der in einer Oktober Fest Besucher Blase und Minuten danach eine tumultartige Szene im Gästestrafraum. Wieder stand da Ph. Schmidt. Er stellte seinen Fuß etwas quer, cremte sich kurz die Hände ein und ließ dann einen scharfen Ball über seine Schnürsenkel streicheln…und siehe da, man glaubt es kaum, größer wurde der Viertel – Final Traum. 2 zu 0. Das Schöne an diesem Spiel, es blieb richtig Tempo in dieser Partie, der Teufel weiß woher. Die Sonneberger bleiben gut und auch wohltuend fair. Selten in diesen Ligen. Hüben wie drüben gab es noch einige ¾ Chancen und dann pfiff es. Fünf mal Neun Spielminuten waren um und durch die Eintracht Brille schillerte die Welt in leuchtenden Farben. In der Halbzeit öffnete der Ausschank Verantwortliche die Sportheimtür, ließ einen unsichtbaren Dackel raus und rief: „Such!“ Bloß wo?
Am offenen Fenster wurde gratis das „Spanner – Portal“, die Bildzeitung verteilt. Besonders interessant für die älteren Fans aus Ost und West, der Anlagenteil. In dem lockte man mit dem „Atlas der Erotik“, in welchem man die 80 Plätze fand, an denen man Sex haben sollte. Z. B. Waldlichtung, Dusche, Gewächshaus, Eifelturm, Apothekerturm oder Kreck – Sandbank.
Danach pfiff es und der Ball rollte. In Folge gab es einige Wechsel bei beiden Teams und die Woge des Spiels ging auf und ab. Hartung auf der linken Seite machte den Rohrmann und flankte einen göttlichen Ball (ein Pass mit Zuckerhaube) zum langen „Fünfer“, an welchem St. Schmidt allein stand, so allein, dass er noch vor dem Abschluss aus Angst vor dem Alleinsein das Singen anfängt. Volley mit der Seite – langes Eck – 3 zu 0. Oh wie ist das schön, die Heldburger feiern ihren eigenen Fußball – Zirkus. Die Gäste wirkten trotz dem deutlichen Rückstand noch willig oder gewollt, dem Spiel noch eine Wende zu geben.
Spielertrainer Funke marschiert in die erste Reihe und es war mehr Kraft und Druck im Sturmspiel der Westler. Mit viel glücklichen Schmackes streifte dann der Ball den Unterarm des jungen von Berg und Schiri Knauer hörte das Schleifgeräusch von menschlicher Haut und künstlichen Leder und pfiff Elfer. Wie schon gesagt: Funke. Es stand 3 zu 1 und man hörte die Spieler in rot wieder lecken. Doch zehn Minuten später „Die Götter müssen verrückt sein Teil2“, erzielt Hummel das vierte Tor für die Eintracht. Ja, richtig gelesen, genau der Hummel. Er wurde in geheimer Mission, unter Ausschluss der Öffentlichkeit zielstrebig auf dieses Comeback vorbereitet. Wunsch – Forderung – Fazit: DRANBLEIBEN!!!! Kurz vor dem Ende kanonierte Funke mehrmals hintereinander den Ball in Richtung Hofmann Tor und schaffte es endlich, die Kugel zu versenken. Nach heroischem Abwehren dann doch noch die freundliche Gastgeber Geste: ein Oster Ei Geschenk für Sonneberg.
Um nicht komplett die Orientierung im textlichen Ablauf zu verlieren, die Eintracht zieht in das Viertel Finale ein. Die Eintracht Spieler fühlten sich wie die blonden Reiter in der Rügenwalder – Wurstmühle und grölten in der Kabine den Song: Wir nehmen sie alle! … Lecker!
An der Anzeigetafel läuft: Wir danken Sie! …Durch die Lautsprecher dröhnt „Feel the Difference“ und die noch ausharrenden Fans erzählen sich von ihren letzten Eigenurinaufgüssen… und der Verfasser ist ab jetzt auf den Malediven, falls man mich braucht.