Luft nach oben

Die Eintracht Kicker freuten sich auf Fischbach, auf den Rasenplatz, weit weg vom Henneberger Kunstbeton und auf ein heiß schwülen Samstagkick. Was blieb war Fischbach und heiß schwül und die Plätze für die Gästefans in der prallen Sonne.

Heldburg war einigermaßen aufgefüllt und begann passend zum Wetter in der Trikotfarbe schwarz. Die Eintracht Feuerwehr spielte mit dem Schaltknüppel und legte den höchsten Gang ein. Die Gastgeber jabsten in den ersten Minuten schwer nach Luft und Heldburg spendete Sauerstoff in Form von vergebenen Chancen. Doch in der 5. Minute verlegte Schleusingen seine Truppen in den Strafraum der Eintracht und stellte Gebietsansprüche. Beide Teams waren noch hungrig und es kam im Gäste – 16er zu einem Fußball – Gulasch (Gulasch kommt vom ungarischen Wort „GULYAS“ und bedeutet übersetzt so viel wie Gulasch). Wenn die Heldburger Tafel hat, dann gibt sie gern. Ohne größere Proteste durfte der Schiri auf den Punkt zeigen und Schleusingen führte in der embryonalen Phase des Spieles mit 1:0. Am Bratwurstrost stand ein Mathematiker und murmelte: damit haben die Wenigsten gerechnet. Der Gastgeber, mit zwei drei Kohlen mehr Selbstbewusstsein, stemmte sich gegen die Bemühungen der Eintracht. Es fehlte den Gästen aber die Ruhe und Genauigkeit vor dem Tor und Schleusingen hatte auch das Glück und einen guten Torwart. Ab und zu sah es nach einem Weltrekordversuch im Ärmelkanal aus: beide Abwehrreihen gerieten oft mächtig ins Schwimmen. Um ein A hätte Heldburgs Hopf getroffen und Hummel tat es dann wirklich, in dem er die Kugel zum Ausgleich ins Netz schlenzte. Erst einmal der Ausgleich, welches den Gäste Trainer aber nicht zufrieden stellte. Mit chefigem Blick, bisschen den Kopf zur Seite, schaute er seine Wechselspieler an, wie so einer , der genau weiß, was zu tun ist, wenn im Snack – Automaten mal wieder der Riegel klemmt. In den letzten Minuten war vor den Zweikämpfen das große Stäbchen Ziehen, mit dem Ziel: Wer zieht den Kürzeren! Im wahrsten Sinne am Rande gab es noch eine gelbe Karte für eine Wechselspieler auf der Heldburger Bank. Nach provokativen Wortgruppen kam der Schiri in Richtung Heldburgs Wechselabteilung und rief beim Zücken des Kartons: Junge, ich habe hier schon Zucker aus dem Fischbach geholt, da war Twix noch das Geräusch einer enttäuschten Liebe. Das hatte gesessen, Alta…das war Porno. Die Quintessenz der ersten Halbzeit: Bislang ein Kick wie das Jahrestreffen der Vertreter der Forstwirtschaft: wenig Zuschauer, viel Geholze, mäßiges Niveau. Am Ende gibt’s Schnaps.

In der Pause liefen auf einer großen Leinwand die Prognosen zur Wahl, Werbung für die Fliesenleger Weltmeisterschaften in Hirschbach und ein kurzer Rückblick von den Lumberjack - Games 1998 auf dem Suhler Friedberg.

„Sie kommen heraus, sie kommen heraus.“ (Albert Camus, „Die Pest“) Der Bratwurst Bräter erzählte schnell noch seinen fertigen Rostern einen kurzen Witz: Meine Postbotin hört schlecht – ist wohl ne Brieftaube. Ein leichtes Zischen ging durch die Pfanne.

Es ging weiter mit der „härtesten“ 2. Halbzeit aller Zeiten.   

Die Gäste zeigten gleich, wo die Ziege ihren Honig hat und wumms, Elfmeter für die Eintracht. Es meldet sich noch kurz der VAR aus dem ehemaligen Krankenhaus Schleusingen, dass er die Szene schlecht beurteilen kann, er säße noch im Bademantel und hat Stromausfall.  

Den Elfmeter hob Kick in den Winkel wie Sterneköche Sahne unter die Sauce heben. Heldburger Nächte sind lang…ähm…?

Die besten Genesungswünsche auf diesem Wege gelten unserem Undertaker der Kreisliga, Taylor W. Er verletzte sich schwerer am Arm und musste sich mit Blaulicht und Tütatü in Behandlung begeben. Alle Gute Jung!

Den Spielern lief auf Grund der Hitze so langsam der Saft aus der Kraft und es kam an den Wechselbänken zu Rudelbildungen wie beim Winterschlussverkauf am Alexanderplatz.

Beide Teams mühten sich, aber es wurde final derart unsauber gespielt, dass das Gesundheitsamt Hildburghausen mit Blaulicht in Fischbach reinbrauste. Am Ende blieb es beim knappen Sieg der Eintrachtler, der viele vergebene Chancen im Bauch hat und somit zum Ende hin verdient war. Aber die Wege des Fußballs sind unergründlich… Wie sang schon Oasis: Don’t look back…

PS: Chemie II hatte im Spiel bei Westhausen II nicht das Glück…sie gaben in der 96. Minute noch zwei Punkte her. Endstand 3:3.

Auf beide Heldburger Teams warten am nächsten Wochenende zwei schwere Brocken