Fünf Gänse für St. Martin

Hallo, willkommen zum angenommenen geahnten erhofften Spielbericht. Wir schreiben den Tag 1241 nach der Coronakrise und gut ein paar Monate ist es her, da standen sich beide Teams schon einmal gegenüber. Leider wurden die Filmrechte zu Gunsten „Der Erhaltung und Sanierung des Straufhains“ verkauft, so dass es keine lebendigen Beweise für irgendwelche Ergebnisse gibt. Nichtsdestotrotz kam es ab (um) 12 Uhr mittags zu zwei Krimis mit Western – Feeling.

Es kam zum Vorspiel mit Derby – Klein – Charakter zwischen Chemie II und Gellershausen II. Die Gastgeber durch Krankheit und Verletzungen stark ersatzgeschwächt, wussten tagelang nicht, ob sie ein spielfähiges Team zamm kriegen. Mit viel Hömo, Glaube und Herz klappte es dann doch und die Gäste waren sehr erleichtert und brachten vor Freude gleich noch einen Kasten Bier mit. (Für nach dem Spiel). Wahrscheinlich wussten sie nicht, dass es in Heldburg auch Bier gibt, und kauften frohen Mutes von den Eintrittsgeldern letzter Woche eine Kiste, um den Gastgebern nicht so viel Stress zu machen. Fazit: Kein Kommentar!

Im Endeffekt gewann Chemie II das Match mit 2 zu 1 verdient und ein kleines Lüftchen von Genugtuung wehte durch die Anfield.

Dazu gesellte sich dann Nebel light und Schiri Annemüller bat zum Tanz. Es trafen sich die Spieler der Eintracht und der SG Eishausen/Streufdorf am Spielfeldrand und nach dem obligatorischen Saunagang mit Wodkaaufguss und dem nachfolgenden Stutzen Tausch, kam es zum Seitenwahlkampf: Heldburg, Streufdorf, der Schiri aus Unbekannt. Stadt, Land, Fluss – die Buchstaben H und S waren schon immer Freilose.

Anstoß. Den kann man so pfeifen…

Gesponsort wurde diese Partie, ohne jetzt gegen einen kapitalistischen Firmeneigner wortreich zu wettern, von Heckler & Koch.

Es wurde auf dem rutschigen Geläuf ein intensives kurzweiliges Spiel, welches die doch zahlreich anwesenden Zuschauern begeisterte. Um es gleich vorwegzunehmen – im Gegensatz zu dem Erlebten in den letzten Wochen, war auf dem Platz und ringsherum eine sportliche und guttuende Fairness bei den Spielern und beiden Fanlagern zu spüren, durchtränkt vom gegenseitigen Respekt und Anstand voreinander.

Als Tabellennachbarn wollten beide Teams die begehrten drei Punkte und so ging es von Beginn an hin und her, mit rassigen Zweikämpfen und direkten Zug zum Tor. Aus dem Nichts erzielten die Gäste die Führung, welche Hummel gleich Minuten danach egalisieren wollte, setzte die Kugel aber freistehend aus 11 Meter drüber. Dann die Zeitlupe: wieder drüber! Verflixt.

Minuten später setze Ph. Schmidt dann endlich das Ding in die Maschen. Ausgleich. Die Gäste ließen sich nicht lumpen und legten gleich wieder vor und die Zuschauer erwärmten sich an diesem „Hin und Her auf feuchtem Grün“. Hummel leistete nun doch seinen Beitrag und glich aus, wobei bei vielen der Kopf hin und her ging, ob nicht vielleicht doch der Schnürsenkel im Abseits wedelte. Beide Fanlager einigten sich dann auf „Der alleinige Schiri kann das nicht sehen“ und es ging weiter. Hummel hatte geleckt und machte Minuten später sein ZWEITES. Geht doch Eric! St. Schmidt hatte gleich danach noch ein Brett, bevor Ph. Schmidt kurz vor der Pause am langen Pfosten zur 4:2 Führung einnickte. Pause. Es begann die Jagd nach dem Glühwein und es wurde wieder am vereinseigenen Glücksrad gedreht. Hauptpreis: Ein Neckbreaker und ein gepelltes Ei. Anders wie beim Aufbau von Ikea – Regalen, es war alles da, es fehlte allen Anwesenden an nichts. Zum Ende der Pause nahm der Schiri die zwei Kapitäne beiseite und erinnerte nochmals an Jogi Löw. Spätestens jetzt war jedem klar, dass in der zweiten Halbzeit alle mit dem Finger in der Nase spielen würden.

Mit den ersten zaghaften Versuchen einen Nasenstein zu finden, schlenzte St. Schmidt einen Freistoß lässig ins Tor. 5:2 – damit hatte so gar keiner gerechnet. Es trug sich dann zu, dass zehn Minuten später die Murmel durch den Heldburger Strafraum schwebte, ein Gästespieler schob noch halb Heldburg beiseite und mogelt mit dem Kopf den Ball ins Tor. Huch! Die SG machte jetzt nochmal Dampf und wollte das Vierte, aber mit Verstand und Spucke hielt die Eintracht den Kasten die letzten 30 Minuten sauber. An der Linie war the good old Marko Weigand zufrieden mit Team und der Leistung und ging anschließend ins Fundbüro seine Stimme suchen.

Resümee: Beide Teams hatten etliche sehr hoffnungsvolle Nachwuchsspieler in ihren Reihen, welche in beiden Vereinen für die Zukunft positive Perspektiv - Erwartungen katalysiert.   

Zunehmend kroch dann das Nass – Graue des Herbstes in alle, es berührten sich Mütze und Schal im Versuch, vom Kopf alles zu verhüllen, um für den Nebel nicht mehr sichtbar zu sein, um ihn auszusperren. Darauf einen Bienenrülpser…

Verdienter Sieg der Eintracht und ein bisschen Bepanthen auf die Wunden. Die Spieler und Zuschauer wärmten sich einige Hülsen lang bei einem regen Erfahrungsaustausch über „Hätte, wenn und Aber“ auf und auch die Gästespieler zeigten in der dritten Halbzeit, dass es noch eine normale Welt gibt. Am Stammtisch fragte ein etwas zittriger Fan seinen Nachbarn, ob er ihm einen Tipp geben könnte, wie er den BH seiner Freundin aufbekommt – bervor sie heimkommt. Hahahahahaaaaaaaaaaaaaaaaa. Unter dem Motto: „ Ich geh mal aufs Klo. „ Nee, lass mich das machen!“ werde ich in den nächsten Minuten abgeholt.

Nächstes Jahr dann ein neuer Versuch, die im Kern faulen Früchte meines auf diesem System bauenden Wohlergehens stillschweigend auf dem stets und größer werdenden Müllhaufen meines eigenen Beiseins, anzuhäufen.

Hinweise und gutgemeinte Ratschläge an: Glückskeks@ohne-zettel.de